Oktober 28, 2025 Aktualisiert: Oktober 29, 2025

IF25-Heat Auction: Neuer attraktiver Fördermechanismus zur Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme

Am 10. Oktober 2025 hat die Europäische Kommission die endgültigen Teilnahmebedingungen (terms and conditions) für die Innovation Fund IF25-Heat Auction veröffentlicht. Das Programm zielt darauf ab, die Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme zu beschleunigen. Es werden Projekte gefördert, die fossile Wärmequellen auf besonders kosteneffiziente Weise durch elektrifizierte oder direkt erneuerbare Wärme ersetzen, etwa durch Wärmepumpen, Elektrodenkessel, Plasmaerhitzung, Solarthermie oder Geothermieanlagen.
Die IF25-Heat Auction wird als wettbewerbsbasiertes Ausschreibungssystem implementiert und fördert in Form einer festen Prämie pro eingesparter Tonne CO₂. Hierdurch entsteht ein marktorientierter Mechanismus, der messbare Emissionsminderungen belohnt. Dass die Höhe der benötigten Prämie von den Antragstellern im Antrag selbst festgelegt werden muss, stellt dabei sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar. Für den ersten Pilotaufruf wird ein Budget von 1 Milliarde Euro bereitgestellt.

Wie die IF25-Heat Auction funktioniert

Der Aufruf dient als Pilot für die künftige „Industrial Decarbonisation Bank“. Das Förderprogramm ist wie folgt aufgebaut:

  • Industrieunternehmen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) reichen ein Gebot ein, in dem sie angeben, welche Wärmemenge sie voraussichtlich bereitstellen werden und welche Prämie je vermiedener Tonne CO₂ sie dafür benötigen.
  • Das kostengünstigste Gebot pro vermiedener Tonne CO₂ wird zuerst berücksichtigt und die nächst günstigen Gebote erhalten Fördermittel, bis das jeweilige Budget aufgebraucht ist.
  • Die Förderung wird für bis zu fünf Jahre nach Inbetriebnahme gewährt.

Die Gebote können in einem der folgenden drei Themenbereiche, sogenannten „Baskets“, eingereicht werden: :

Wärmebereich des Projekts Projektgröße Budget
Mittlere Temperatur (100-400°C) 3–5 MWth 150 Mio. €
Mittlere Temperatur (100-400°C) ≥ 5 MWth 350 Mio. €
Hohe Temperatur (> 400 °C) ≥ 3 MWth 500 Mio. €

Die Gebote erfolgen nach dem „Pay-as-bid“-Prinzip, das heißt: Jeder erfolgreiche Bieter erhält die von ihm beantragte Prämie, anstatt eines einheitlichen Zuschlagspreises.

Für Industriesektoren mit Wärmebedarf im mittleren oder hohen Temperaturbereich

Die IF25-Heat Auction richtet sich an Industriesektoren mit Wärmebedarf im mittleren oder hohen Temperaturbereich. Dazu gehören die Chemie- und Petrochemieindustrie, die Metall- und Glasherstellung, die Papier- und Keramikindustrie sowie die Lebensmittelverarbeitung, Textilindustrie und Baustoffproduktion. Wichtige Voraussetzungen für die Förderfähigkeit sind, dass die zu fördernde Anlage:

  • sich im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) befindet,
  • neue elektrifizierte oder direkt erneuerbare Wärmetechnologien einsetzt (keine Fern- oder Raumheizung),
  • Wärme über 100 °C erzeugt,
  • sich zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht im Bau befindet und
  • eine Mindestkapazität von 3 MWth oder 5 MWth aufweist – je nach Ausschreibungsthema.

Wichtige Punkte bei der Einreichung eines Antrags

Antragsteller sollten sich sorgfältig vorbereiten, um typische Fallstricke zu vermeiden.

Die wichtigsten Punkte sind:

  • Es ist eine Bankgarantie in Höhe von 6 % der maximalen Fördersumme erforderlich, um sicherzustellen, dass das Projekt innerhalb der vorgeschriebenen Fristen umgesetzt wird.
  • Die Projekte müssen eine hohe technische und finanzielle Umsetzungsreife nachweisen – einschließlich einer soliden Machbarkeitsstudie, einer Genehmigungsstrategie und einer Risikobewertung zum Zeitpunkt der Antragstellung.
  • Flexibilitätslösungen können das förderfähige Wärmevolumen erhöhen.

Wann bewerben?

Die Ausschreibung öffnet voraussichtlich am 3. Dezember 2025, die Einreichfrist wird für Februar 2026 erwartet.

Nutzen Sie unsere Expertise mit bewährtem Erfolg im Innovation Fund

Für Industrieunternehmen, die den nächsten Schritt in Richtung Klimaneutralität gehen möchten, bietet die IF25-Heat Auction eine einzigartige Gelegenheit sich erhebliche EU-Fördermittel zu sichern und gleichzeitig die industrielle Transformation Europas mitzugestalten.

Eine gute gründliche Vorbereitung und ein gut strukturierter Antrag sind dabei entscheidend für den Erfolg.

In den vergangenen Jahren haben die Expertinnen und Experten von PNO Innovation zahlreiche energieintensive Unternehmen und Konsortien erfolgreich bei der Beantragung von Fördermitteln aus dem Innovation Fund unterstützt.

Kontaktieren Sie noch heute unsere Expertinnen und Experten aus den Bereichen Energie, Chemie und Hochtemperaturindustrie über das Kontaktformular am Ende dieser Seite oder telefonisch unter (0211) 650 400 20.

 

 

 

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