Oktober 23, 2023 Aktualisiert: Juli 14, 2025

Assoziierte Staaten sind entscheidend für Horizon Europe

Das Rahmenprogramm Horizon Europe fördert Forschung und Innovation und sichert den Wettbewerbsvorteil der EU in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen. Es läuft bis 2027 und finanziert bahnbrechende Forschung und Innovation vom Klimawandel über digitale Technologien bis hin zum Gesundheitswesen. Die assoziierten Länder spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Was sind assoziierte Staaten?

Ein einzigartiger Aspekt von Horizon Europe ist das Konzept der „assoziierten Staaten„. Dabei handelt es sich um Nicht-EU-Länder, die Teil des Europäischen Forschungsraums (EFR) sind und einen Beitrag zum Programmbudget leisten, so dass sie die Möglichkeit erhalten, unter ähnlichen Bedingungen wie die EU-Mitgliedstaaten teilzunehmen. Ihre Beteiligung spielt eine entscheidende Rolle im Gesamtrahmen, da wissenschaftliche Forschung und Innovation zunehmend globale Unternehmungen sind, die eine Zusammenarbeit über die herkömmlichen geografischen und politischen Grenzen hinaus erfordern.

Wie profitieren die assoziierten Länder von Horizon Europe?

Die assoziierten Länder profitieren auf verschiedene Weise vom Programm Horizont Europa und tragen dazu bei:

  • Gemeinsame Forschung: Einrichtungen aus den assoziierten Ländern können sich an Konsortien für gemeinsame Projekte beteiligen und oft die Führung bei bestimmten Forschungsinitiativen übernehmen. Sie bringen einzigartiges Fachwissen, Daten oder infrastrukturelle Fähigkeiten ein und ergänzen damit die Kapazitäten von Einrichtungen aus den EU-Mitgliedstaaten.
  • Zugang zu Finanzmitteln: Durch ihre Assoziierung erhalten diese Länder das Privileg, direkt auf Fördermittel aus dem Programm Horizont Europa zuzugreifen. Dieser Zugang ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere für Länder, die möglicherweise nicht über die Mittel zur Finanzierung umfangreicher Forschungs- und Innovationsprojekte verfügen. Ihre Beiträge zum Horizon Europe-Budget werden auf der Grundlage ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) berechnet, wodurch ein ausgewogenes Input-Output-Verhältnis gewährleistet wird, das die wirtschaftlichen Kapazitäten der verschiedenen Länder berücksichtigt.
  • Politischer Beitrag und Anpassung: Die assoziierten Länder sind an der strategischen Programmierung von Horizont Europa beteiligt, wenn auch mit gewissen Einschränkungen bei den Entscheidungsprozessen zu den Prioritäten des Programms. Diese Beteiligung gewährleistet ein gewisses Maß an Übereinstimmung zwischen den Forschungs- und Innovationsplänen der EU und der assoziierten Länder und erleichtert die Zusammenarbeit und den gemeinsamen Fortschritt in Wissenschaft und Technologie.
  • Ausbau von Netzwerken und Partnerschaften: Die Teilnahme an Horizon Europe ermöglicht es Einrichtungen aus assoziierten Ländern, ihre beruflichen Netzwerke zu erweitern, Wissen auszutauschen und neue Partnerschaften einzugehen. Diese Verbindungen können zu Kooperationen führen, die über Horizont-Europa-Projekte hinausgehen und die internationale Reichweite und Wirkung von Forschung und Innovation verstärken.
  • Verbesserung der globalen Forschungsstandards: Die Vereinigung ermutigt die Länder, sich den europäischen Standards in Bezug auf Forschungsintegrität, Ethik und wissenschaftliche Exzellenz anzunähern. Sie trägt zur Harmonisierung von Verfahren und Qualitätskriterien in Forschung und Innovation bei und fördert eine Kultur der Exzellenz und des Vertrauens in internationale Kooperationen.

Drei Partner aus drei verschiedenen Ländern

Außer in ordnungsgemäß begründeten Fällen, in denen das Arbeitsprogramm etwas anderes vorsieht, sind Rechtspersonen, die ein Konsortium bilden, zur Teilnahme an Maßnahmen im Rahmen von Horizont Europa berechtigt, sofern dem Konsortium mindestens angehören

  • eine unabhängige Rechtsperson mit Sitz in einem Mitgliedstaat
  • zwei weitere unabhängige Rechtspersonen, die jeweils in verschiedenen Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern ansässig sind.

Der Status eines assoziierten Landes wird nicht automatisch gewährt. Nicht-EU-Länder müssen Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aushandeln. In diesen Verhandlungen geht es um den finanziellen Beitrag, den Umfang der Teilnahme an Programmausschüssen und andere spezifische Bedingungen, die auf den gegenseitigen Interessen basieren. In der Vergangenheit waren an Horizont 2020 (dem Vorgängerprogramm von Horizont Europa) nicht nur Länder aus der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) beteiligt, sondern auch Länder aus der Europäischen Nachbarschaftspolitik und andere globale Partner. Das Vereinigte Königreich ist erst kürzlich wieder als assoziiertes Land in Horizon Europe aufgenommen worden, nachdem es zunächst politische Meinungsverschiedenheiten mit der EU beigelegt hatte. Die Schweiz, die sich ebenfalls an Horizon Europe beteiligen möchte, hat die Gespräche mit Brüssel, die den Weg für eine Assoziierung ebnen könnten, noch nicht einmal formell wieder aufgenommen.

Assoziierte Länder sind entscheidend

Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Pandemien und digitaler Wandel erfordern Forschung und Innovation transnationale Lösungen und Kooperationen. Die Einbeziehung der assoziierten Länder in Horizont Europa ist nicht nur von strategischer Bedeutung für das Bestreben der Europäischen Union, an der Spitze der globalen Forschung und Innovation zu bleiben, sondern auch von entscheidender Bedeutung für die Nutzung unterschiedlicher Ressourcen, Kenntnisse und Fachkenntnisse zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen. Diese Inklusivität innerhalb von Horizont Europa symbolisiert das Engagement für den Aufbau einer Welt, in der Grenzen kein Hindernis mehr für das intellektuelle und kooperative Streben nach Fortschritt und Entdeckung darstellen.

Bewerben Sie sich für Horizon Europe?

Haben Sie Innovationspläne oder Ideen für einen Horizon Europe-Vorschlag? Die Experten der PNO helfen Ihnen gerne dabei, diese zu entwickeln, Konsortialpartner zu finden und einen optimalen Antrag zu stellen. Sind Sie neugierig, welche Länder assoziiert sind? Wir haben die aktuelle Liste für Sie. Wertvolle Informationen finden Sie auch im Horizon Europe Magazin.

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