Ein Budget von 40 Milliarden Euro für die Dekarbonisierung der europäischen Industrie
Zwischen 2020 und 2030 investiert der Innovation Fund 40 Milliarden Euro aus den Einnahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS) in die Markteinführung innovativer kohlenstoffarmer Technologien in der europäischen Industrie. Damit zählt er weltweit zu den größten Förderprogrammen zur industriellen Dekarbonisierung. Gefördert werden Projekte in den folgenden Bereichen:
Der Innovation Fund kann bis zu 60 % der relevanten Projektkosten finanzieren. Dies entspricht 60 % der zusätzlichen Nettokosten, die dem Antragsteller durch die Anwendung der innovativen Technologie zur Reduktion oder Vermeidung von Treibhausgasemissionen entstehen. Die Förderung wird schrittweise nach Erreichen definierter Projektmeilensteine ausgezahlt.
Dieses Kriterium bewertet, in welchem Maße das Projekt über den europäischen Stand der Technik hinaus geht. Eine inkrementelle Innovation ist in diesem Falle nicht ausreichend für eine gute Bewertung. Erfolgreiche Projekte weisen ein mittleres Innovationsniveau bis hin zu bahnbrechender Innovation auf. Der Fokus liegt auf Technologien, Geschäftsmodellen und Prozessen, die noch nicht kommerziell verfügbar sind. Typischerweise zielen Projekte auf die Erstvermarktung neuartiger Lösungen oder Demonstrationsvorhaben im großtechnischen Maßstab ab. Er sind aber auch innovative kleinere Demonstrations- und Pilotanlagen oder Zweit- bzw. Folgekommerzialisierungen, bei denen verhältnismäßig hohe relevante Kosten eine Markteinführung ohne öffentliche Förderung verhindern, förderfähig.
Projekte müssen eine relative THG-Emissionsvermeidung von mindestens 50 % gegenüber dem Stand der Technik in der jeweiligen Branche erreichen (mindestens 75 % bei Pilotprojekten). Zur Berechnung der THG-Einsparungen während der Antragstellung müssen Antragsteller die THG-Methodik des Innovation Fund strikt anwenden. Hierbei ist es wichtig die Hauptprodukte zu identifizieren, den Sektor, das Szenario und die entsprechende Methodik korrekt auszuwählen, die richtigen Emissionsfaktoren zu verwenden und fundierte Annahmen zu treffen. Zudem sollten alle Entscheidungen bei der Anwendung der Methodik transparent erklärt und begründet werden.
Erfolgreiche Projekte müssen technisch, finanziell und organisatorisch ausgereift sein. Die Projektentwicklung sollte weit fortgeschritten sein, wobei wesentliche Entscheidungen – z. B. zur Technologieauswahl und Finanzierung – bereits getroffen wurden. Um dies nachzuweisen, müssen Antragsteller Details zu den technischen Merkmalen der geplanten Anlage, realistischen technischen Annahmen sowie verlässliche und glaubwürdige Betriebs- und Leistungsprognosen vorlegen. Auch Einnahmen-, CAPEX- und OPEX-Annahmen müssen nachvollziehbar belegt werden. Zudem sind alle Finanzierungsquellen und der Fortschritt der Verhandlungen mit Partnern transparent darzustellen, um das Engagement und die Unterstützung aller Projektbeteiligten nachzuweisen. Wichtig: Die Finanzierungsentscheidung und der Abschluss von Schlüsselverträgen (Financial Close) für das Projekt dürfen vor Antragstellung noch nicht abgeschlossen worden sein. Allerdings müssen diese Meilensteine dann innerhalb von vier Jahren nach Unterzeichnung des Fördervertrags mit der Europäische Kommission erreicht werden.
Die im Projekt umgesetzten Produkte, Prozesse und Technologien müssen über das individuelle Projekt hinaus ein hohes Replikationspotenzial in Bezug auf zukünftige Effizienzsteigerungen, Umweltauswirkungen und Übertragbarkeit auf andere Sektoren aufweisen. Darüber hinaus sollen Projekte zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit und industriellen Vorreiterrolle beitragen, beispielsweise durch die Entwicklung neuer industrieller Ökosysteme, Energieinfrastrukturen, Wissens- und IP-Aufbau oder die Stärkung der Resilienz von Lieferketten.
Erfolgreiche Projekte zeichnen sich durch eine attraktive Kosteneffizienz aus, ausgedrückt in den vermiedenen Tonnen CO₂ pro beantragtem Euro Fördermittel. Der maximal zulässige Höchstwert ist 200 EUR/tCO₂eq (bzw. 2.000 EUR/tCO₂eq bei Pilotprojekten). Was eine wettbewerbsfähige Kosteneffizienz darstellt, variiert je nach Sektor. In manchen Fällen kann es strategisch sinnvoll sein, eine geringere Fördersumme als maximal möglich zu beantragen, um die Kosteneffizienz zu verbessern.
Wenn Ihr Projekt weniger innovativ ist, sich jedoch auf die Erzeugung von RFNBO- (oder elektrolytisch erzeugtem kohlenstoffarmen) Wasserstoff, die Elektrifizierung industrieller Prozesse oder die direkte Nutzung erneuerbarer Wärme konzentriert, könnten die Hydrogen Auction oder die neu eingeführte Industrial Heat Auction im Rahmen des Innovation Fund interessante Alternativen sein. Beide Auktionsmechanismen fördern Projekte durch eine Festprämien-Beihilfe, die im Rahmen eines wettbewerblichen Gebotsverfahrens vergeben wird. Im Gegensatz zu den klassischen Innovation Fund-Zuschüssen ist der Innovationsgrad bei den Auktionen kein Bewertungskriterium.
Programm: Innovation Fund Large-Scale Sektor: CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCS). Das Projekt entwickelt eine vollständige CCS-Wertschöpfungskette im Hafen von Antwerpen. Dabei werden hochinnovative Technologien eingesetzt, einschließlich der Erzeugung von blauem Wasserstoff (H₂) mit CCS. Förderung: 356,9 Mio. € Unterstützung durch PNO Innovation: Vollständige Projektentwicklung, Konsortialunterstützung und Antragserstellung.
Programm: Innovation Fund Large-Scale Sektor: Wasserstoff. Das Projekt umfasst die Realisierung einer industriemaßstäblichen „Next Generation“-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff mit einer Erzeugungskapazität von 200 Megawatt. Die Anlage wird in Terneuzen (Provinz Zeeland, Niederlande) errichtet. Förderung: 99 Mio. € CO₂-Vermeidung: 3,3 Mio. t CO₂eq / 10 Jahre Unterstützung durch PNO Innovation: Unterstützung bei der Antragstellung.
Programm: Innovation Fund Small-Scale Sektor: Solarenergie. Das Projekt demonstriert ein innovatives Energy-as-a-Service-Modell, das es industriellen Nutzern ermöglicht, 100 % ihres jährlichen Strombedarfs durch kostengünstig lokal erzeugten Solarstrom (PV-plus-Speicher) zu decken. Förderung: 2,16 Mio. € CO₂-Vermeidung: 16,67 kt CO₂eq / Jahr Unterstützung durch PNO Innovation: Projekt-Scoping und eingehende Antragsprüfung.
Zusammengefasst gilt: Damit Ihr Projekt förderfähig ist, muss es mindestens folgende Kriterien erfüllen:
Der Innovation Fund fördert Projekte, die hinreichend ausgereift und zugleich hochinnovativ sind und zudem ein wesentlichen Potenzial zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit aufweisen.
PNO wendet eine bewährte 3-Phasen-, 6-Schritte-Methodik an, um eine hochqualitative Innovation Fund-Antragstellung sicherzustellen. Der Prozess beginnt mit der Entwicklungsphase, die ein Viability Assessment (ASSESS – Schritt 1) der Projektmerkmale in Bezug auf die Förder- und Bewertungskriterien umfasst.
Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Bewertung folgt die Projektdefinition (SCOPE – Schritt 2), in der die Grenzen, der Umfang und die zentralen Annahmen des Projekts präzise festgelegt werden.
Der Abschluss dieser Scoping-Phase leitet die Antragsphase (APPLY) ein, die die Schritte GUIDE, WRITE/CALCULATE und SUBMIT umfasst – also Beratung, Antragserstellung einschließlich Berechnungen sowie Einreichung.
Sobald das Projekt zur Förderung ausgewählt wurde, können unsere Compliance-Expert:innen Sie bei der Vorbereitung des Fördervertrags (Grant Agreement Preparation) sowie bei der ordnungsgemäßen Umsetzung über die gesamte Projektlaufzeit hinweg unterstützen (COMPLY – Schritt 6).
Weitere Details zu unseren Leistungen im Rahmen der Innovation Fund-Projektentwicklung und Antragserstellung:
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